Edinburgh. "Den Ingenieuren war klar: So etwas machen sie nur ein Mal im Leben“, sagt Franz-Josef Paefgen. Auf das Ergebnis ist der Bentley-Chef sichtlich stolz: Mit dem Mulsanne, Flaggschiff der britischen Traditionsmarke, beansprucht Bentley für sich, "Luxus neu zu definieren“. Bentley hat an nichts gespart: Der Innenraum schwelgt nicht nur markentypisch in handwerklich perfekt verarbeitetem Holz, Leder und Chrom, auch elektronisch ist der Mulsanne auf der Höhe der Zeit – von der iPod-Anbindung bis zur 2200-Watt-High-End-Anlage. Trotzdem wurde kostenbewusst entwickelt: "Die Prototypen haben wir nach alter Karosseriebau- Tradition von Hand gedengelt“, erzählt Paefgen. Das sparte Zeit und Kosten.
Denn Konzernmutter VW wollte keine Neuentwicklung des Spitzenmodells. "Doch Bentley wollte dieses Auto unbedingt“, so Paefgen. Denn der Vorgänger Arnage war nach zwölf Jahren nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Nur der Preis des Mulsanne (290.000 Euro) orientiert sich am Arnage. Der V8-Motor ist zwar noch immer die Grundkonstruktion aus den 50er-Jahren, doch bekam er moderne Zutaten wie Nockenwellenverstellung und Zylinderabschaltung – für mehr Leistung (512 PS, 1020 Newtonmeter Drehmoment) und weniger Verbrauch. 750 bis 800 Mulsanne kann Bentley pro Jahr höchstens bauen. Die Auslieferung startet im dritten Quartal. Ein Produktionsjahr ist derzeit schon verkauft. Paefgen: "Wir werden immer ein Auto weniger bauen, als der Markt verlangt.“