Boxberg. Die Kfz-Technik-Sparte von Bosch will im laufenden Jahr kräftig wachsen und in der sich schnell wandelnden Autoindustrie als treibende Kraft auftreten. "Der Umbruch in der Autoindustrie dürfte Gewinner und Verlierer hervorbringen. Es spricht viel dafür, dass der Systemzulieferer Bosch zur ersten Gruppe gehören könnte", machte Spartenchef Bernd Bohr auf dem Motorpressekolloqium des Stuttgarter Konzerns vor 330 Journalisten aus 35 Ländern deutlich. Auf der alle zwei Jahre im Testzentrum Boxberg stattfindenden Veranstaltung gibt Bosch einen Überblick über alle automobilen Themen. Im laufenden Jahr peilt die Sparte ein Umsatzwachstum von zehn Prozent an. "Damit werden wir erstmals die Schwelle von 30 Milliarden Euro übertreffen", so Bohr. Im ersten Quartal sei der Umsatz der Kfz-Technik um 15 Prozent gestiegen. Die weltweite Automobilproduktion dürfte nach der Schätzung von Bosch in diesem Jahr um rund sieben Prozent zulegen.
Die Bosch-Gruppe will 2011 einen Umsatz von 50 Milliarden Euro schreiben und eine Rendite von sieben bis acht Prozent vor Steuern erreichen. Im vergangenen Geschäftsjahr hat der Konzern nach hohen Verlusten im Krisenjahr 2009 bei einem Umsatz von 47,3 Milliarden Euro einen Vorsteuergewinn von 3,5 Milliarden Euro ausgewiesen und damit eine Marge von 7,4 Prozent erreicht. Die Kfz-Technik schrieb einen Erlös von 28,1 Milliarden Euro und einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 2,3 Milliarden Euro. Die Umsatzrendite lag bei 8,3 Prozent.
Das boomende Geschäft schlägt sich auch in der Beschäftigung nieder: Die Mitarbeiterzahl der Sparte wird 2011 voraussichtlich von 167.000 auf 177.000 steigen. Das Wachstum findet hauptsächlich in Asien und anderen Regionen der Welt statt. In diesem Jahr will Bosch in der Kfz-Technik gut 3,2 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung investieren. Laut Bohr profitiert der Automobilzulieferer nicht nur von der weltweiten Nachfrage nach Fahrzeugen. Über das Jahr hinaus gebe es klare Wachstumsfaktoren: Beim ressourcenschonenden Autofahren inklusive der Elektromobilität, bei der Vernetzung des Autos mit dem Internet sowie in der Sicherheitstechnik.