München/Genf. Crossover - neben Downsizing und Elektrifizierung ist und bleibt dieser Begriff das Modewort der Autobranche. Denn auf der Suche nach Marktlücken entstehen immer mehr Modelle, die Stilmerkmale verschiedener Segmente vereinbaren sollen. Am populärsten waren da bislang Mischungen aus Geländewagen und Kombi. Doch nun wird es richtig schräg: Inspiriert vom Erfolg des BMW X6 arbeiten zahlreiche Hersteller an SUV-Coupés, die Allradtechnik und sportliches Design unter einen Hut bringen sollen.
Die ersten Crossover-Autos dieser Bauart fahren dem gerade aufgefrischten und für Preise ab 61.600 Euro erhältlichen BMW X6 bereits hinterher. Im Kleinwagensegment will sich Nissan mit dem mindestens 15.690 Euro teuren und markant designten Juke von Modellen wie dem VW CrossPolo oder Opel Mokka abheben. Und im mittleren Preissegment hat Land Rover vor kurzem den Range Rover Evoque platziert. Der britische Hersteller nimmt bei diesem Allradler die Sache mit der schlanken Coupé-Silhouette so ernst, dass Kunden den Evoque, der bei 39.900 Euro startet, im Gegensatz zu Juke und X6 für 1000 Euro Aufpreis als Dreitürer bekommen.
Dass es bei diesen drei SUV-Coupés nicht bleiben wird, ist auf dem Genfer Auto-Salon zu sehen: Der österreichische Entwicklungsdienstleister Magna zum Beispiel hat dort die Technologiestudie Mila Coupic enthüllt, die obendrein noch als Cabrio und Pick-Up durchgehen soll. Während sie allerdings nicht viel mehr ist als ein Schaufenster der technischen Möglichkeiten, parkt auf dem VW-Stand nun schon zum zweiten Mal die Studie CrossCoupé - und untermauert damit die Serienchancen des Schaustücks.
Der Viertürer mit der Coupé-Silhouette gibt nach Angaben von VW-Designer Mark Lichte einen Ausblick darauf, wie sportlich und elegant der Tiguan weiter entwickelt werden könnte. War das CrossCoupé bei seinem Debüt im vergangenen Jahr auf der Messe in Tokio noch silbern lackiert und mit einem Benzin-Hybrid-Antrieb ausgestattet, trägt es in Genf jetzt roten Lack und fährt dieselelektrisch: Ein Vierzylinder-TDI und zwei E-Motoren mit zusammen 225 kW/307 PS bringen den Wagen auf bis zu 220 km/h. Dank eines großen Akkus soll sich das Auto im Schnitt mit 1,8 Litern Kraftstoff pro 100 Kilometer zufriedengeben.