Wolfsburg/Limburg. Wie immer kam der Trend aus Amerika. Am Strand von Pismo Beach in Kalifornien war es, wo der Bootsbauer Bruce Meyer aus einem alten VW Käfer und einer Kunststoff-Karosserie den ersten Buggy baute und damit einer ganzen Flotte von luftig leichten Sommerautos den Weg bereitete. Neben dem Buggy, der es als Kooperationsprojekt von Karmann und VW später auch in Deutschland in den Handel schaffte, gab es in den 1970er Jahren plötzlich ein halbes Dutzend Extremcabrios wie den Mini Moke, den Citroën Méhari oder den Renault R4 Plein Air.
Wenn überhaupt nur unzulänglich gegen Wind und Wetter geschützt, simpel konstruiert und billig zu haben, waren sie für nicht viel mehr zu gebrauchen als den Weg vom Strand zum Hotel. Doch ihrer Beliebtheit tat das keinen Abbruch - bis vor allem verschärfte Crash-Vorschriften ihnen den Garaus machten. So erinnert sich Klaus Ulrich, der bei VW in Osnabrück die Klassiker aus der Karmann-Zeit betreut. Von Straßen und Stränden sind diese Fahrzeuge zwar mittlerweile weitgehend verschwunden. Doch immer wieder kramen Designer die alten Ideen hervor und geben neuen Kleinwagenstudien damit einen luftig, leichten, sommerlichen Anstrich.
Das jüngste Beispiel dafür ist der Smart For-Us, den die Mercedes-Tochter im Januar auf der Messe in Detroit präsentiert hat. Der Zweisitzer ist nicht nur der vermutlich kleinste Pick-up der Welt, sondern ohne Dach und Seitenscheiben auch ein luftiges Cabrio.
In die gleiche Kerbe schlägt der VW Buggy Up, der im vergangenen Herbst zur Weltpremiere des neuen Kleinwagens Up mit auf die Bühne gefahren wurde. Zwar hat dieses Auto anders als der Smart eine historische Herleitung, weil die Niedersachsen damit tatsächlich an den Ur-Buggy aus Osnabrück anknüpfen könnten. Doch eine Produktionsfreigabe gibt es deshalb noch lange nicht. «So etwas wird immer und immer wieder durchgerechnet, doch viel Hoffnung haben wir nicht», sagt ein Markensprecher.