Newport Pagnell (Großbritannien). Aston Martin will seine Verkäufe deutlich steigern. Dabei setzt der britische Sportwagenhersteller vor allem auf das Topmodell Vanquish, das jetzt nach fünf Jahren Pause zu Preisen ab 249.995 Euro neu aufgelegt wird. "Das ist der beste Aston Martin, den wir je gebaut haben“, sagt Firmenchef Ulrich Bez und ist zuversichtlich, dass der 573 PS starke V12-Sportwagen die Wachstumspläne beschleunigen wird: "Vom ersten Vanquish haben wir 2200 Exemplare verkauft. Der Neue hat das Zeug für das Doppelte.“
Aber der Vanquish startet nicht alleine. Sondern mit ihm kommen in den nächsten Wochen auch der neue, ebenfalls von einem V12-Motor angetriebene DBS, der in Kleinserie produzierte V12 Zagato und der V12 Vantage Roadster zur Auslieferung. Außerdem wird das Einstiegsmodell Vantage aktualisiert. "So viele neue Autos auf einen Schlag hatten wir noch nie“, sagt Europachef Jeffry Scott und hält die Absatzverdopplung deshalb mittelfristig sogar für gesamte Marke machbar. Dabei meint er nicht die rund 4000 Zulassungen für 2012. Sondern er spricht vom Jahr 2007, das mit 7500 Einheiten absoluten Verkaufsrekord der Briten markiert."Die Produkte für dieses Wachstum haben wir. Jetzt muss nur noch das Wirtschaftsklima mitspielen“, setzt Scott ein zaghaftes Fragezeichen hinter seine optimistische Prognose. Was es neben den neuen Modellen für diesen Kurs noch brauche, seien neue Händler. In Deutschland will Scott deshalb mittelfristig von zehn auf 15 Betriebe aufrüsten; im gesamten Kontinentaleuropa sollen es dann 60 statt 45 sein.Für die nahe Zukunft ist Aston Martin mit dieser Palette gut aufgestellt. Doch mittelfristig steht die Firma an einem Scheideweg. "Wir müssen entscheiden, wie wir weiter wachsen wollen“, sagt Scott und skizziert vier Szenarien: Eines ist das Projekt Lagonda, ein großer und luxuriöser Geländewagen, der vor allem die Kunden in China und Russland locken könnte. Die zweite Option wäre die Entwicklung eines weiteren Sportwagens wohl unterhalb des Vantage. Als dritte Variante lanciert Scott die Idee vom Kauf eines kleinen, englischen Sportwagenherstellers, bei dem Aston Martin ein weiteres Modell bauen könnte. Und als viertes stellt er die grundlegende Weiterentwicklung der aktuellen Baureihen mit neuen Antriebstechnologien wie kleineren aber aufgeladenen Motoren oder Hybridkonzepten zur Diskussion. "Das Investment für all diese Optionen liegt auf einem ähnlichen Niveau. Jetzt müssen wir nur noch entscheiden, welche wir ziehen.“ Lange dürfen sich die Briten dabei nicht mehr Zeit lassen. Das weiß auch Scott und verspricht eine baldige Entscheidung: "In Genf oder in Frankfurt werden wir es alle wissen lassen.“Mit 573 PS zurück auf die Überholspur
Der neue Vanquish steht an der Speerspitze einer großen Produktoffensive von Aston Martin. Die wichtigste Entscheidung für die Zukunft hat der britische Sportwagenbauer aber noch nicht getroffen.
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