Stuttgart/München. Daimler und die Linde-Gruppe wollen in den nächsten drei Jahren einen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag in den Ausbau der deutschen Wasserstoff-Infrastruktur (H2) investieren. Der Autohersteller und der Gasproduzent werden 20 zusätzliche Wasserstofftankstellen errichten und so die Zahl öffentlichen H2-Stationen in Deutschland mehr als verdreifachen. "Wir wollen die Kommerzialisierung von Wasserstoff-Fahrzeugen gezielt unterstützen. Mit der konsequenten Weiterentwicklung der Wasserstofftechnologie kann Deutschland eine Vorreiterrolle und die Industrieführerschaft auf dem Weg zur emissionsfreien Mobilität übernehmen", so Linde-Chef Wolfgang Reizle.
Die neuen Tankstationen sollen in den bestehenden Wasserstoff-Regionen Stuttgart, Berlin und Hamburg sowie entlang einer neuen durchgängigen Nord-Süd- und Ost-West-Verbindung entstehen. Ziel ist es, verkehrstechnisch günstig gelegene, bestehende Standorte unterschiedlicher Mineralölfirmen zu nutzen. Damit werden erstmals alle Orte in Deutschland mit einem Brennstoffzellenfahrzeug erreichbar sein. Ein Schwerpunkt des Infrastrukturausbaus wird in Baden-Württemberg liegen. Der Aufbau und die Inbetriebnahme der neuen Tankstellen starten bereits im Jahr 2012. Die gemeinsame Initiative von Daimler und Linde steht weiteren Industriepartnern, etwa aus der Mineralöl-, Energie- oder Automobilindustrie, offen.
"Die Brennstoffzelle bringt die Elektromobilität einen entscheidenden Schritt voran: Sie ermöglicht emissionsfreies Fahren mit großen Reichweiten bei kurzen Tankzeiten – und das nicht nur bei Pkw, sondern auch bei Nutzfahrzeugen. Gemeinsam mit Linde machen wir jetzt den nächsten Schritt: die Initialzündung in Sachen Infrastruktur. 20 neue Wasserstoff-Tankstellen werden dem Markt einen wichtigen Impuls geben“, erklärt Daimler-Chef Dieter Zetsche.