Braucht die Welt eine neue Automesse? Wenn man Stephan Peyer das vor 14 Monaten gefragt hätte, dann wäre die Antwort ein klares Nein gewesen. Zwar hält das Vorstandsmitglied der Schweizer MCH Group Veranstaltungen wie die IAA in Frankfurt oder den Salon in Genf auch heute noch für ein Auslaufmodell - zumindest in der aktuellen Art.
Doch seit er im Frühjahr 2016 zum ersten Mal ernsthaft über den Messezirkus der PS-Branche nachgedacht hat, sieht er durchaus eine Nische für ein neues Konzept, die MCH nun füllen will. Nach dem Vorbild der ebenso exklusiven wie exquisiten „Art Basel“ für Kunst und „Basel World“ für Uhren und Schmuck wollen sie unter dem Namen „Grand Basel ab dem Herbst 2018 einen eigenen Automobilsalon etablieren, der mit einer Messe in herkömmlichen Sinn allerdings nicht mehr viel gemein hat.
„Wir verstehen uns als Grand Salon für Automobilkultur und feiern die Fahrzeuge als Kunstwerke, Meisterstücke und Objekte der Begierde“, sagt Mark Backé, der das „Project Pinnacle“ vor anderthalb Jahren zum ersten Mal auf den Tisch der MCH Group und in nur vier Wochen durch die Gremien gebracht hat, und schielt dabei eher nach Pebble Beach und Goodwood als nach Paris und Genf.Klasse statt Masse, heißt das Konzept. Deshalb wird es in der Schweiz, und weil „Grand Basel“ wie die Kunst- und Schmuckmessen ein globales Konzept ist, kurz darauf auch in Miami und Hong Kong, auch keine gewöhnlichen Fahrzeuge zu sehen geben. Sondern Peyer denkt in Kategorien jenseits von 150 000 Euro und wünscht sich ausschließlich PS-Pretiosen, die extrem selten, ungewöhnlich teuer oder besonders innovativ sind und im besten Fall alle Kriterien zusammen erfüllen.